Geschichte der Fliesenkunst
Ein uraltes Traditionshandwerk
Die Fliesenherstellung geht auf eine schon 5500-jährige Geschichte zurück! Fliesen sind flache Tonziegel. Das Wort Fliese (für „kleine dünne Steinplatte“) wurde Ende des 17. Jahrhunderts aus dem Niederdeutschen übernommen. Wir kennen sie in unglasierter, einfarbig und mehrfarbig glasierter Form.
Eine umfangreiche Herstellung von Fliesen trat dort in Erscheinung, wo man vom Holzbau zum Steinbau überging, geeignete Tonsorten fand und der Ziegelbrand bereits bekannt war.
Die Ursprungsregion von Fliesen ist der Orient. Älteste Fundstücke u.a. mit tiefblauer Glasur, belegen, dass es in Ägypten schon 4000 Jahre v.Chr. farbig glasierte Fliesen gegeben hat.
Erste Fliesen mit weißer Zinnglasur schufen zu Beginn des 2. Jahrtausends v.Chr. die Babylonier, vielleicht um Marmor nachzuahmen. Keramikfliesen als Wandbelag wurden im Altertum in Ägypten, Mesopotamien und Persien angewendet und später von der islamisch-arabischen Architektur übernommen.
Mit den Mauren kamen farbig glasierte Mosaikfliesen nach Spanien und Portugal, wo sie als Azulejos bezeichnet werden. Verwendet wurden diese Flachziegel zum Schutz vor Witterungseinflüssen, zur Glättung des Bodens, zur Verkleidung von Wänden, Decken und Feuerstellen, besonders aber zur Verzierung!
Für das 15. und 16. Jahrhundert finden vor allem Fayencefliesen aus Italien, Spanien und Frankreich Erwähnung.
Von dort gelangten die Fayencen nach Antwerpen, das sich zwischen 1520 und 1570 zu einem Zentrum der Fliesenherstellung entwickelte.
Obwohl die Produkte meist Delfter Fliesen genannt werden, verlor Delft als Fliesenproduzent ab 1650 an Bedeutung und wurde von Fabriken in Rotterdam, Utrecht, Haarlem und Makkum abgelöst.

Portugal, Douro Region, Lamego.
Die blau-weißen holländischen Fliesentableaus und Einzelfliesen erlangten eine solche Bedeutung, dass sie sogar wieder nach Portugal exportiert wurden oder dort die Herstellung von „Azulejos in der holländischen Mode“ anregten. Auch Norddeutschland und Dänemark importierten Delfter Fliesen, mit denen häufig ganze Stuben (Pesel) ausgeschmückt wurden. Entsprechend weit reichte das Bildprogramm von Bibelfliesen bis hin zu Seefahrt und Jagd.
Architekten setzen Keramikfliesen bis heute aus praktischen ebenso wie aus gestalterischen und ästhetischen Gründen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich ein.
(Die Designer der 1904 eröffneten U-Bahn in New York City, haben zum Beispiel charakteristische rechteckige weiße Fliesen mit leicht abgerundeten Kanten und glänzender Oberfläche überall an den Wänden der Stationen und der Verbindungskorridore verwendet, um dort trotz der unterirdischen Lage eine Anmutung von Helligkeit, von Eleganz und von Sauberkeit zu erzeugen. Das Design der „Subway Tiles“ wurde in den USA stilbildend und ist, etwa in Küchen, bis heute populär.
Ein etwas jüngeres Beispiel ist das Dach des von Jørn Utzon designten Sydney Opera House, das mit über einer Million unterschiedlich geformter glasierter Keramikfliesen aus schwedischer Produktion gedeckt ist.)
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